Wenn ich mich an die Mähdrescher aus meiner Kindheit zurückerinnere, dann sehe ich noch dick eingemummte Fahrer, die ohne Kabine ungeschützt dem Staub ausgesetzt sind. Ihr Gefährt hatte eine Schnittbreite < 3 m. 😆

Heutzutage beträgt die Schnittbreite nicht selten über 10 m. Die Kabine ist vollklimatisiert und sieht aus wie die Kommandozentrale in einem Raumschiff. Manche kommen sogar mit Raupenfahrwerk daher und werden auf dem Feld GPS-gesteuert. 😎

Das wird vor allem durch den immer grösseren Einsatz von technischen Kunststoffen möglich. Verkleidungsteile, Elektronikbauteile, Gehäuse von Steuergeräten, etc.

Viel spannender für die Zukunft ist aber, was hinten aus dem Mähdrescher rauskommt. Stroh! Da immer weniger Stroh für Tierhaltung benötigt und zu Ballen gepresst wird, wird es direkt im Mähdrescher gehäckselt und verbleibt auf dem Feld. 🤔

Stroh ist aber ein Rohstoff, der nicht in Konkurrenz zu Lebens- oder Futtermitteln steht. Die holzige Biomasse (Lignocellulose) lässt sich zu Grundbausteinen für die Herstellung von Chemikalien oder Biokunststoffen umwandeln. Es gibt mittlerweile einige vielversprechende Ansätze, die ich weiter beobachten und über die ich euch in meiner Kunststoff-Schulung berichten werde.