Seminar-Kunststoff

Du hast noch nie etwas von Rotationsformen gehört? Dann wird es jetzt Zeit.

Mit diesem Verfahren kann man aus Thermoplasten u. a. grosse Behälter mit einem Volumen von mehreren tausend Litern herstellen wie bei der im Video gezeigten Feldspritze.

Wie das geht?

▶ Das meist pulverförmige Material wird mit dem genauen Gewicht des Produkts in das Werkzeug gegeben. Alle Teile, die in das Produkt eingegossen werden sollen, wie z. B. Metalleinsätze, werden in die Form gelegt. Üblicherweise werden die Kunststoffe Polyetyhlen (PE) und Polypropylen (PP), aber auch Polyamide (PA) eingesetzt.

▶ Die Form wird erhitzt, wodurch der Kunststoff im Inneren schmilzt und verdichtet wird. Während dieser Sinterung wird die Form um zwei Achsen gedreht. Durch diesen Prozess entsteht eine feste, gleichmäßige Schicht.

▶ Beim Abkühlen wird das erwärmte Teil unter die Schmelztemperatur abgekühlt. Das Material erstarrt in der Form. Dieser Prozess bestimmt die mechanischen Eigenschaften des Produkts.

▶ Bei der Entformung wird das fertige Teil aus der Form genommen. Eventuelle Hinterschneidungen oder Gewindeteile in der Form werden zuerst entfernt. Nun wird die Form geöffnet und das Teil kann entnommen werden.

▶ Im letzten Schritt des Rotationsgussverfahrens kann das Produkt von Robotern oder mit speziellen Fräswerkzeugen bearbeitet werden.

Vorteile des Rotationsformens:

✅ Druckloser Prozess, dadurch moderate Werkzeugkosten

✅ Geeignet für Stückzahlen von wenigen Hundert bis zu vielen Tausend pro Jahr

✅ Wandstärkenanpassung ohne Werkzeugänderung möglich

✅ Komplexe Formgebung erlaubt eine gute Bauraumausnutzung